Was ist Personalberatung?
Definition & Einblicke in die Branche

Was ist Personalberatung? Definition & Einblicke in die Branche

Personalberatung in Aktion: Gruppe von Personen an einem Tisch

Wie gewinnen Unternehmen die richtigen Fach- und Führungskräfte? Genau hier setzen Personalberater an. Doch was ist Personalberatung eigentlich genau?

Definition von Personalberatung

Personalberatung ist eine Dienstleistung, bei der externe Berater Unternehmen bei der Suche, Auswahl und Integration von passendem Personal – insbesondere Fach- und Führungskräften – unterstützen. Firmen greifen auf Personalberater zurück, wenn sie entweder nicht selbst über ausreichende Ressourcen verfügen oder spezialisiertes Know-how für eine effiziente Personalsuche fehlt.

Inhaltsverzeichnis

  1. Begriffliche Einordnung im Feld der Personalsuche
  2. Aufgaben: Was macht ein Personalberater?
  3. Wie wird man Personalberater?
  4. Branchenverbände & Zertifizierungen
  5. Gehaltsoptionen
  6. Entwicklungen in der Branche

Begriffliche Einordnung im Feld der Personalsuche

Rund um die Suche nach neuem Personal finden sich zahlreiche verschiedene Begriffe. Mitunter werden Personalberater auch als Recruiting Consultants oder im weiteren Sinne als Personaldienstleister bezeichnet. Wer sich hingegen ausschließlich auf die Besetzung von Fach- und Führungspositionen spezialisiert hat, wird oft als Executive-Search-Berater oder Headhunter kategorisiert. Darüber hinaus gibt es Personalvermittler, die vornehmlich Lebensläufe von geeigneten Kandidaten sammeln und an ihre Kunden weiterreichen. Allen diesen externen Positionen sind firmen-interne Recruiter und HR-Abteilungen gegenüberzustellen.

Aufgaben: Was macht ein Personalberater?

Typischerweise wird ein Personalberater in den folgenden Bereichen aktiv:

  • Ermittlung des Personalbedarfs, Erstellung von Stellenbeschreibungen und Anforderungsprofilen.
  • Entwicklung geeigneter Strategien zur Kandidatensuche, Pflege von Talent-Pools z. B. mittels einer Recruiting-Software für Personalberater, Führen von (Vorab-)Interviews und Einsatz passender Auswahlverfahren.
  • Bei entsprechender Spezialisierung auch Planung und Umsetzung von Weiterbildungs- und Entwicklungsmaßnahmen, z. B. Trainings, Workshops oder Coachings.
  • Strategische Beratung je nach Beratungsfokus in Form von Entwicklung moderner HR-Konzepte (z. B. Employer Branding, Vergütungsmodelle, Talent Management), um langfristig das Unternehmen zu stärken.
  • Analyse und Optimierung von HR-Prozessen, z. B. Bewerbermanagement und Performance-Management-Systeme.
  • Begleitung von Veränderungsprozessen (Change Management), z. B. bei Umstrukturierungen oder Fusionen, sowie Unterstützung im Kommunikationsmanagement.
  • Optional: Unterstützung neuer Mitarbeiter bei der Einarbeitung und Sicherstellung einer reibungslosen Integration ins Unternehmen.

Hier finden Sie weiterführende Informationen zu den Aufgaben in der Personalberatung.

Was zeichnet einen kompetenten Personalberater aus?

Um passgenaue Kandidaten für seine Kunden zu finden, sollte ein kompetenter Personalberater nicht nur über Fachwissen in HR-Themen verfügen, sondern konkrete Branchenerfahrung mitbringen – beispielsweise in den Feldern Pharma & Healthcare, Maschinen- & Anlagenbau oder IT & Data Science.
Professionelle Berater setzen auf eine offene Kommunikation und transparentes Vorgehen, sodass Unternehmen jederzeit den aktuellen Stand des Recruiting-Prozesses kennen.

Seriosität zeigt sich zudem in der Einhaltung ethischer Richtlinien und datenschutzkonformer Prozesse, etwa beim Umgang mit vertraulichen Kandidateninformationen.
Ein weites Netzwerk und der geübte Einsatz verschiedener Rekrutierungsmethoden runden das Profil ab und sorgen für nachhaltige Vermittlungserfolge.

Zeichnung von Händeschütteln: Kompetenz in der Kooperation

Lohnt sich die Investition in externe Expertise?

Die Kosten für eine Personalberatung variieren abhängig vom Leistungsumfang der zu besetzenden Position und dem damit verbundenen Schwierigkeitsgrad. Meist Meist wird ein erfolgsabhängiges Honorar oder ein festgelegter Prozentsatz vom Bruttojahresgehalt des zu vermittelnden Mitarbeiters vereinbart – bei Executive Search sind auch Modelle mit Vorauszahlungen üblich. Alternativ existieren auch Festpreis-Modelle, bei denen sich die Gesamtvergütung an einem fixen Tagessatz orientiert. Hinzu können Zusatzkosten für Anzeigenschaltung oder aufwändige Assessments kommen. In vielen Fällen lohnt sich die Investition, da ein professioneller Berater Zeit und Ressourcen spart und die Wahrscheinlichkeit einer kostenintensiven Fehlbesetzung minimieren kann.

Qualifikation: Wie wird man Personalberater?

Es gibt keinen festgelegten Ausbildungsweg, um Personalberater zu werden, jedoch haben sich einige typische Einstiegsmöglichkeiten herauskristallisiert:

Viele angehende Berater besitzen ein Studium in BWL, Psychologie oder einem verwandten Fach, während andere eine kaufmännische Ausbildung und mehrjährige Erfahrung im HR-Bereich mitbringen.

Berufserfahrung in Personalthemen wie etwa Recruiting oder Personalentwicklung schafft eine solide Grundlage, insbesondere wenn bereits Branchenkenntnisse in Bereichen wie z. B. IT, Finanzen oder Health vorhanden sind.

Personalberaterin beim Interview

Unverzichtbar sind Kommunikationsstärke, Empathie und Verhandlungsgeschick, da Personalberater regelmäßig sowohl mit Unternehmen als auch mit Kandidaten in Kontakt stehen und oftmals vertrauliche Informationen austauschen.
Ein gut gepflegtes Netzwerk aus Auftraggebern und potenziellen Kandidaten ist essenziell für den späteren Erfolg und kann beispielsweise durch den Besuch von Messen, Branchenveranstaltungen oder die Mitgliedschaft in Berufsverbänden aufgebaut werden.

Des Weiteren lohnt sich eine kontinuierliche Weiterbildung in Themen wie Arbeitsrecht und Markttrends, um stets auf dem aktuellen Stand zu bleiben und die eigene Professionalität mit Zertifikaten zu untermauern.

Häufig ist der Einstieg bei einer Personalberatung oder in der Personalabteilung eines Unternehmens ein erster Schritt, um praktische Erfahrungen zu sammeln. Wer bereits weitreichende Expertise und zahlreiche Kontakte vorweisen kann, entscheidet sich hingegen nicht selten für den direkten Weg in die Selbstständigkeit als Personalberater.


Branchenverbände und Zertifizierungen

In der DACH-Region gibt es mehrere einflussreiche Branchenverbände und Qualitätsinitiativen, die für Professionalität und hohe Standards in der Personalberatung sorgen.

In Deutschland ist insbesondere der Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen (BDU) hervorzuheben, dessen Mitgliedschaft als Gütesiegel für seriöse Beratungsarbeit gilt. Beispielsweise vergibt der BDU den Titel „Certified Executive Recruitment Consultant‘ (CERC)“, einen international anerkannten Nachweis fundierter Expertise im Executive Search. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) bietet ebenfalls Zertifikate an; deren Anforderungen variieren je nach Standort, setzen jedoch in der Regel eine kaufmännische oder akademische Vorbildung sowie Berufserfahrung in der Personaldienstleistung voraus.

In Österreich können verschiedene Zertifizierungen angestrebt werden, etwa private Zertifizierungen wie der Titel „Certified Recruitment Expert (CRE)“ oder ein einschlägiger IHK-Diplomlehrgang. Oft sind Personalberater Mitglieder im Fachverband Unternehmensberatung, Buchhaltung und IT (UBIT) der Wirtschaftskammer, der Standesregeln und Ehrenkodizes wie „proEthik“ etabliert.

In der Schweiz prägt swissstaffing, der Verband der Schweizer Personaldienstleister, durch strenge Aufnahmekriterien die Standards in der Personalberater-Branche. Zudem private Arbeitsvermittler und folglich auch Personalberatungen in der Schweiz per staatlich vorgeschriebener Vermittlungsbewilligung lizenziert.

Institutionen und Zertifizierungen dieser Art tragen zur Vertrauensbildung in der Branche bei und bieten Unternehmen eine wertvolle Orientierungshilfe bei der Auswahl qualifizierter Personalberater.

Gehaltsoptionen

Das Einkommen eines Personalberaters hängt stark von seiner Berufserfahrung, der Spezialisierung und den erzielten Vermittlungserfolgen ab. Angestellte Berater erhalten oft ein Fixgehalt zuzüglich variabler Bestandteile, die an den Erfolg gebunden sind. Selbstständige Personalberater kalkulieren ihre Honorare individuell, was zu teils deutlich höheren, aber auch schwankungsanfälligen und risikobehafteten EInkünften führen kann. Außerdem wirken sich Faktoren wie Standort, Netzwerk und die Ausrichtung auf bestimmte Branchen oder Executive-Positionen auf die Verdiensthöhe aus. Generell gilt: Mit tiefgreifendem Know-how, einem breiten Netzwerk und konstanten Vermittlungserfolgen lassen sich langfristig attraktive Einkommen erzielen.

Entwicklungen in der Personalberatungsbranche

Erfolgreiche Personalberater bleiben fortan technologisch und kulturell am Puls der Zeit und Zielgruppe und pflegen gleichzeitig den persönlichen Austausch mit ihren Kunden sowie Kandidaten.

Personen in bunt beleuchtetem Gang als Symbol für Zukunft

Remote Work setzt neue Standards, etwa durch standortunabhängige Besetzungen und virtuelle Auswahlverfahren – damit entstehen neue Rekrutierungsstrategien und Beratungsmodelle.

Gleichzeitig rücken bereits seit einiger Zeit Employer Branding und Candidate Experience in den Fokus der Arbeit von Personalberatungen, da Unternehmen sich verstärkt als attraktive Arbeitgeber präsentieren müssen, um Fach- und Führungskräfte zu gewinnen.

Die Aspekte Diversity & Inclusion gewinnen ebenfalls immer mehr an Relevanz. Die Personalberater-Branche wird nicht zuletzt auch von fortschreitender Digitalisierung und technologischen Innovationen geprägt, etwa durch KI-Matching-Tools, die das Bewerbermanagement und die Kandidatensuche effizienter gestalten.

Technologiegestützte Prozessoptimierung im Recruiting

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