Candidate Experience
Der Schlüssel zu erfolgreichem Recruiting

Candidate Experience: Der Schlüssel zu erfolgreichem Recruiting

Drei Geschäftsleute, Frau schüttelt lachend Hand

Für Unternehmen ist es inzwischen unumgänglich geworden, aktiv und effektiv um Talente zu werben, wenn die ideale Besetzung für eine offene Position angestrebt wird. Eine positive Candidate Experience, also das Erlebnis der Bewerber mit dem gesamten Bewerbungsprozess, ist dabei ausschlaggebend für den Erfolg. Nehmen Kandidaten jeden Kontakt zum Unternehmen oder der beauftragten Personalberatung positiv wahr, birgt dies selbst dann einen erheblichen Mehrwert für Unternehmen und ihr Employer Branding. Das gilt selbst dann, wenn am Ende eine Absage erfolgt und kein Anstellungsvertrag geschlossen wird.

Wir erläutern, warum Respekt und Wertschätzung die größten Hebel für Sie als Unternehmen sind. Lesen Sie, worauf es ankommt, um das Prinzip optimal für gute Bewerbungsprozesse und erfolgreiches Recruiting zu nutzen. Suchen Sie noch die richtige Recruiting-Software zur Steigerung Ihrer Qualität und Effizienz, beraten wir Sie außerdem gern zu den vielfältigen Möglichkeiten mit unserer Lösung hunter. Nehmen Sie Kontakt zu uns auf!

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Inhaltsverzeichnis

  1. Definition: Was ist Candidate Experience im Detail?
  2. Warum ist Candidate Experience fürs Employer Branding wichtig?
  3. 6-Phasen-Modell: die Candidate Journey
  4. Was sind Touchpoints zwischen Kandidat und Unternehmen?
  5. Erfolgreiches Candidate Experience Management: ein Beispiel
  6. Möglichkeiten zur Messung des Erfolgs für Arbeitgeber

Definition: Was ist Candidate Experience im Detail?

Der Begriff Candidate Experience wurde analog zum Begriff der Customer Experience (Kundenerlebnis) geprägt. Er beschreibt das Ergebnis aller Erfahrungen und Eindrücke, die ein Kandidat im Bewerbungsprozess und auch nach der Einstellung gemacht und gesammelt hat. Erste Eindrücke entstehen bereits dann, wenn ein Kandidat zum ersten Mal von Ihrem Unternehmen hört. Selbst, wenn ein Talent angestellt worden ist, kommen noch Erfahrungen hinzu. Als Arbeitgeber sollten Sie daher immer besonderen Fokus auf die Wertschätzung von Bewerbern, Kandidaten und Mitarbeitern legen. Insbesondere für HR-Abteilungen in Unternehmen bedeutet das Herausforderungen im Recruiting, Bewerber- und Personalmanagement, die zu meistern unschätzbare Vorteile mit sich bringt.

Fragezeichen aus vielen bunten Köpfen

Warum ist Candidate Experience fürs Employer Branding wichtig?

Verschiedene Gründe sind für Unternehmen Anlass zur Gestaltung einer möglichst positiven Candidate Experience : das Employer Branding ist unmittelbar beeinflusst. Durch Plattformen wie die Arbeitgeber-Bewertungsseiten kununu von XING oder Glassdoor ist es für Bewerber bzw. potenzielle Kandidaten ebenso leicht geworden, eine Bewertung zu einem Unternehmen zu veröffentlichen, wie zu einem Artikel auf Amazon. Eine weitere Parallele: Negative Erfahrungen veranlassen eher dazu, diese öffentlich zu machen, als positive. Daraus ergibt sich im schlimmsten Fall ein verzerrtes Bild Ihres Unternehmens als Arbeitgeber in der Außenwirkung. Ist die Erfahrung hingegen positiv, sprechen Bewerber unabhängig vom Ergebnis positive Empfehlungen aus. Bewusst optimierte Candidate Experience nimmt also positiven Einfluss das Image Ihres Unternehmens als Arbeitgeber.

Weitere Vorteile für Unternehmen durch positive Erfahrungen der Kandidaten

Nicht nur das Employer Branding profitiert von positiven Erfahrungen. Für Ihr Unternehmen ergeben sich weitere Vorteile, wie etwa höhere Zahlen vollständig abgeschlossener Bewerbungsverfahren und qualifizierter Bewerbungen. Je besser die Erfahrungen potenzieller Kandidaten mit Unternehmen als Arbeitgeber, desto interessanter werden Stellenangebote auch bei High Potentials. Daraus ergeben sich wiederum effizientere Recruiting-Prozesse, eine kürzere Time-to-hire und damit geringere Kosten.

6-Phasen-Modell: die Candidate Journey

Das 6-Phasen-Modell der Candidate Experience basiert auf dem Werbewirkungsprinzip nach der AIDA-Formel. Das Akronym steht für Attention (Aufmerksamkeit), Interest (Interesse), Desire (Begehren) und Action (Aktion). Ähnlich lässt sich auch die Candidate Journey, also die gesamte “Reise” des Kandidaten durch den Bewerbungsprozess und die Einstellungsphase, in diese Phasen gliedern:

  • Phase 1: Anziehung
  • Phase 2: Information
  • Phase 3: Bewerbung
  • Phase 4: Auswahl
  • Phase 5: Onboarding
  • Phase 6: Bindung
Gelbes Verkehrsschild kurviger schwarzer Pfeil
  1. Anziehung: In der Anziehungsphase werden potenzielle Kandidaten auf Ihr Unternehmen aufmerksam. Das geschieht beispielsweise durch starke Recruiting-Kampagnen, Erzählungen in Social Media und weiteren relevanten Kanälen, oder ansprechende Messeauftritte. Diese orientieren sich im Idealfall an einer zuvor erstellten Candidate Persona oder basieren auf fundierten Kenntnissen der richtigen Zielgruppe.
  2. Information: Während der Informationsphase sammeln sie weitere Eindrücke zum Unternehmen und informieren sich zu Dingen wie Marke, Produkt, Dienstleistung oder Image Ihres Unternehmens. Wächst das Interesse und entsteht der Wunsch einer Anstellung im betreffenden Unternehmen, ist die Karriereseite die nächste Anlaufstelle.
  3. Bewerbung: Finden Kandidaten dort professionelle und ansprechende Stellenangebote vor, folgt die Bewerbungsphase. Um es Bewerbern komfortabel möglich zu machen, ihre Bewerbung einzureichen, gestalten Sie die Karriereseite entsprechend: Dazu gehören übersichtliche Formulare, eine Upload-Funktion für Dokumente und eine wertschätzende Bestätigung per E-Mail. Hier sind Recruiting-Lösungen wie hunter eine echte Hilfe, mit denen sich eigene Jobbörsen für Arbeitgeber und Personalberater, schnelles Auslesen von Lebensläufen mittels CV-Parsing-Technologie und übersichtliches Mailing realisieren lässt.
  4. Auswahl: In der Auswahlphase werden Termine vereinbart, Interviews geführt und Bewerber über den laufenden Bewerbungsprozess informiert. Hier gibt es also besonders enge Berührungspunkte zwischen Kandidat und Ihrem Unternehmen. Für eine positive Candidate Experience sind kurze Reaktionszeiten, verlässliche Aussagen und respektvoller Umgang der richtige Ansatz.
  5. Onboarding: Waren die Erfahrungen auf beiden Seiten positiv und kommt es zu einem Anstellungsvertrag, ist die Candidate Journey damit jedoch noch nicht vorbei. In der Onboardingphase gilt es, den bisherigen Umgang fortzuführen, um den positiven Eindruck nicht nachträglich wieder zu zerstören. Schließlich ist er der Grund für das Zustandekommen des Anstellungsverhältnisses.
  6. Bindung: Während der Bindungsphase festigt sich die Position neuer Mitarbeiter als Teil Ihres Unternehmens. Damit das gelingt und die Stelle nicht bald wieder neu besetzt werden muss, achten Sie auf bestmögliche Integration.

Was sind Touchpoints zwischen Kandidat und Unternehmen?

Zwei Hände halten Reihe aus Puzzleteilen Hintergrund schwarz

Aus der Candidate Journey ergeben sich also zahlreiche direkte und indirekte Berührungspunkte, die ein Kandidat mit Ihrem Unternehmen als potenzieller Arbeitgeber hat — sogenannte Touchpoints. Ziel für Sie als Arbeitgeber ist es, jeden Punkt so zu gestalten, dass ein positiver Eindruck beim Kandidaten entsteht, bleibt und im besten Fall an weitere potenzielle Kandidaten kommuniziert wird. Dazu sind vor allem Respekt und Wertschätzung gegenüber Kandidaten zu jedem Zeitpunkt ein Muss. Eine gute Faustformel: Nicht nur der Kunde ist König, sondern auch jeder (!) Kandidat.

Mögliche Touchpoints sind:

  • Websites
  • Karrierenetzwerke
  • Social Media
  • Influencer
  • Mitarbeiter
  • Messen und andere Recruiting-Events
  • Newsletter

Erfolgreiches Candidate Experience Management: ein Beispiel

Für Unternehmen auf der Suche ist zu bedenken, dass auch sie sich bei Interessenten bewerben. Insbesondere die Kommunikation ist ein wertvolles Instrument: Verzichten Sie auf Floskeln, gestalten Sie die Kommunikation im gesamten Prozess und auch im Fall einer Absage immer ehrlich und auf Augenhöhe.

Sind alle Voraussetzungen erfüllt, könnte ein Beispiel für Candidate Experience Management mit Erfolg aus Sicht des Kandidaten so aussehen:

Silhouette Mann freut sich Arme nach oben gestreckt
  1. Anziehungsphase: Jemand sieht im Fernsehen einen Bericht über ein innovatives oder erfolgreiches Unternehmen und denkt: “Wow, die haben eine tolle Vision und scheinen ihre Mitarbeiter zu schätzen! Könnte ich Teil davon werden?”
  2. Informationsphase: Der potenzielle Kandidat besucht die Karriereseite des Unternehmens und findet dort ansprechend aufbereitete Stellenangebote. Nach kurzer Zeit findet er eines, mit dem er sich identifizieren kann und das genau ihn zu meinen scheint. “Der Job wäre doch was für mich!”
  3. Bewerbungsphase: Da die Stellenanzeige und Karriereseite es einfach machen, sich zu bewerben, sind Unterlagen zur Bewerbung schnell abgeschickt. Der Bewerber bekommt eine standardisierte Bestätigungsmail, die ihm dennoch das Gefühl gibt, schon jetzt für das Unternehmen interessant zu sein. “Klar, da bekomme ich jetzt noch keine persönliche Antwort, aber selbst im Standard lassen die sich was einfallen!”
  4. Auswahlphase: Der Bewerber bekommt nach kurzer Zeit eine freundliche, wertschätzende Einladung zu einem ersten Interview, das positiv verläuft. Kurz darauf erhält er eine persönliche Einladung seines möglichen neuen Bereichsleiters, der ihn kennen lernen möchte. Sein Gedanke: “Die wollen ja wirklich wissen, wer ich bin und was ich kann. Das wird nicht nur theoretisch abgefragt - super!”
  5. Onboardingphase: Die Integration ins bestehende Team und die Einarbeitung in neue Aufgaben erfolgen strukturiert und mit Konzept, der neue Mitarbeiter fühlt sich zu keinem Zeitpunkt allein gelassen und vergleicht seine Erfahrungen mit früheren Arbeitgebern: “Mensch, bei der XYZ AG war ich denen nach meiner Unterschrift völlig egal, Hauptsache ich erfülle meine Pflichten, egal wie. Hier sorgt man stattdessen mit dafür, dass ich das möglichst bald und gut kann, sehr vorausschauend gedacht!”
  6. Bindungsphase: Der Mitarbeiter erfährt auch weiterhin eine gelebte Willkommenskultur und fühlt sich bald schon als vollwertiges Mitglied im Unternehmen. So mündet die positive Erfahrung in der Überzeugung: “Hier will ich bis zur Rente nicht mehr weg!”

Durch die Corona-Pandemie hat sich auch der Bewerbungsprozess in vielen Unternehmen in Richtung remote Recruiting verschoben. Die aktuelle Candidate Experience Studie 2022 zeigt, dass dies bei Bewerbern und Bewerberinnen mit gemischten Gefühlen betrachtet wird. Zwar werden digitalisierte Prozesse als komfortabler wahrgenommen, mindestens ein Vor-Ort-Gespräch ist aber auch heutzutage gewünscht. Gestalten Sie Ihren Recruiting-Prozess also am besten als Hybrid-Modell.

Möglichkeiten zur Messung des Erfolgs für Arbeitgeber

Mit Trackingtools für Websites lässt sich das Nutzerverhalten auf bestimmten Seiten untersuchen. So erfahren Recruiter in Unternehmen und Personalberater Näheres zur Dauer, während der sich jemand mit einem Stellenangebot beschäftigt hat, wie viele weitere Seiten er sich anschaut oder ob er die Website schnell wieder verlässt. Solche Messungen können wertvolle Signale, wie etwa zur Qualität eines Stellenangebots oder der User Experience mit der Website, liefern.

Bewährt haben sich außerdem kompakte Umfragen an Kandidaten, mit denen sich nützliches Feedback zum Recruiting-Prozess einholen lässt. Solche Umfragen erfüllen zusätzlich den Zweck, dass auch abgelehnte Bewerber dennoch das Gefühl behalten, dass Ihre Meinung und Erfahrungen mit dem Unternehmen zählen und gehört werden. Insbesondere, wenn solche Kandidaten für eine Berücksichtigung zu einem späteren Zeitpunkt in einen Talent Pool aufgenommen werden, stärkt gelebte Wertschätzung die positive Wahrnehmung Ihres Unternehmens zusätzlich.

Grafik zwei Sprecblasen grün Daumen hoch gelb Daumen runter

Candidate Experience Map als Basis für Optimierungen

Wie auch bei der verwandten Customer Experience kann es hilfreich sein, wenn Sie eine oder mehrere Maps zum Candidate Experience Management erstellen. Dabei wird der gesamte Weg des Kandidaten skizziert und mögliche Schmerzpunkte, Engstellen und andere Unzulänglichkeiten besser sichtbar. Dadurch mögliche, gezielte Optimierungsmaßnahmen im Prozess sichern den nachhaltigen Erfolg für Ihr Unternehmen.

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